

Grüner Kaffee
Grüner Kaffee sind Kaffeebohnen vor ihrer Röstung. Als eigenständiges Getränk hat grüner Kaffee (auch Rohkaffee) jedoch keine Bedeutung. Während grüner Tee als anregendes, leistungssteigerndes und stoffwechselförderndes Getränk weit verbreitet ist, gilt grüner Kaffee wegen seines säuerlichen Geschmacks als ungenießbar.
Nichtsdestotrotz hat grüner Kaffee eine wirtschaftliche Bedeutung, denn er gilt als Fatburner und Wundermittel in der Abnehmindustrie. Hierfür werden die noch ungerösteten Bohnen in Wasser eingeweicht, um ihnen das Koffein, Chlorogensäuren und andere Inhaltsstoffe zu entziehen. Der Extrakt wird anschließend getrocknet und als konzentrierte Essenz zu Pulver verarbeitet.
Die als Kapseln in Apotheken und Reformhäusern erhältlichen Präparate sollen zu den Hauptmahlzeiten eingenommen angeblich mehrere Kilogramm Körperfett verbrennen, ohne etwas dafür tun zu müssen. Neben dem Koffein sollen es vor allem die Chlorogensäuren sein, auf die die wundersame Wirkung des grünen Kaffees zurückzuführen ist. Ihre antioxidativen Eigenschaften binden Moleküle, die das Körperfettgewebe beeinflussen. So soll die Aufnahme von Zucker ins Blut verringert werden, wodurch Blutfettspiegel und Hungergefühl abnehmen würden. Diese Aussage kann jedoch wissenschaftlich nicht bestätigt werden. Eine Gewichtsabnahme ist im Allgemeinen nur dann zu erreichen, wenn die Menge der aufgenommenen Kalorien geringer ist als die Menge der verbrauchten Kalorien. Auch wenn man den Nährstoffen, Spurenelementen, Vitaminen und Mineralien des grünen Kaffees durchaus gesundheitsfördernde Eigenschaften zusprechen kann, zu einer reduzierten Kalorienaufnahme führen sie allein nicht, auch nicht zu einer gesteigerten Kalorienverbrennung. Hierfür ist auch eine Ernährungsumstellung und ein gewisses Maß an sportlicher Aktivität notwendig. Eine dauerhafte gesteigerte Aufnahme von Chlorogensäure kann sich auf das Herz-Kreislaufsystem, auf die Nierenfunktion und auf die Blase auswirken.