

Import / Export
Kaffee ist ein weltweit sehr gefragtes und viel gehandeltes Wirtschaftsgut. Der Import bzw. Export von Kaffee hat für die beteiligten Länder eine hohe Bedeutung, denn die Erzeugerländer sind nicht die großen Verbraucher, und die Länder, die viel Kaffee konsumieren, können ihn nicht kultivieren.
Seit Jahren führt Brasilien die Liste der Kaffee exportierenden Länder an. Waren es im Jahr 2017 noch 31 Millionen Säcke á 60 kg Rohkaffee, belief sich die Menge 2019 schon auf über 40 Millionen Säcke - Tendenz bis heute steigend. Platz zwei im Ranking der Exportländer belegt Vietnam, gefolgt von Kolumbien, Honduras und Indonesien (Stand 2019). Je nachdem, welches Jahr gerade ist, kann sich das Ranking inzwischen leicht verändert haben. Weitere nennenswerte Erzeugerländer sind Indien, Uganda, Äthiopien, Guatemala und Peru.
Zu den kleineren Kaffeeproduzenten zählen Mexiko, Nicaragua, die Elfenbeinküste, Costa Rica, Ecuador, Kenia, Papua-Neuguinea, Tansania, El Salvador und Kamerun sowie zirka 50 weitere.
Der größte Kaffeeimporteur ist die EU mit ca. 80 Millionen Säcken Kaffee im Jahr 2019. Der größte Einzelimporteur ist die USA. Auch Japan zählt zu den großen Kaffeeverbrauchern. Der nach Deutschland importierte Kaffee stammt zurzeit zum größten Teil aus Brasilien.
Seit der Corona-Pandemie stagniert die globale Export- und Importmenge. In Brasilien ist die Exportmenge beispielsweise aktuell rückläufig, in Vietnam steigt sie leicht. (Stand 2023)
Interessant zu wissen ist außerdem, dass knapp die Hälfte des Preises eines normalen nach Deutschland importierten Supermarktkaffees durch Steuern, Zölle und Frachtkosten entsteht. Weitere 40 % entstehen durch die Handelskette. Gerade einmal die restlichen 5 - 10 % kommen bei den Plantagenbesitzern und den Bauern in den Erzeugerländern an. Um Steuern zu sparen und den eigenen Profit zu erhöhen, strecken Großröster ihre Kaffees mit Maltodextrin, Karamell und anderen Kohlenhydraten und verlagern ihre Röstungen ins Ausland. Grund genug, sich ein wenig mit dem System des direkt gehandelten Kaffees auseinander zu setzen, bei dem sich, einhergehend mit höchster Qualität, die Verteilung des Ertrages deutlich in Richtung des Erzeugers verschiebt.