

Kaffa (Wildkaffee)
Kaffa ist ein Begriff, der in der Kaffeewelt oft anzutreffen ist. Er bezeichnet zum einen eine Provinz in Äthiopien, ein gleichnamiges Königreich in dieser Provinz, die Volksgruppe die dort lebt und natürlich die Wildkaffeesorte, die ebenfalls dieser Region entstammt.
Die Region Kaffa liegt im Südwesten Äthiopiens und ist noch heute in weiten Teilen von Regenwald bewachsen. Dort gedeiht einer der wohl ursprünglichste Kaffee der Welt inmitten von hunderten anderen Pflanzen - wild und ohne kulturelle Eingriffe. Viele Projekte engagieren sich für die Bauern und den Erhalt dieser traditionellen Form der Kaffeeproduktion. Der Wald ist Lebensgrundlage für die Menschen, auch wenn die Bevölkerung wächst und nach und nach auch hier die Plantagenwirtschaft zur Konkurrenz wird.
Der Kaffee aus Kaffa kann nicht pauschal in bestimmte Geschmacks- oder Aromakategorien eingeordnet werden. Wild wachsende Pflanzen bringen natürlich Früchte hervor, die ihrem Standort, ihrem Boden und den Wetterbedingungen entsprechen. So können auch Kaffees aus benachbarten Waldgebieten unterschiedliche Charakteristika aufweisen. Dennoch schreibt man dem wilden Kaffa ein volles Aroma, Frische und Fruchtigkeit zu. Auch herbe Nuancen sind Bestandteil des Kaffa-Flavour.
Die Ernte kann nur von Hand erfolgen, weil die Pflanzen natürlich verstreut wachsen und nicht in Reihen wie auf einer Plantage. Bei der Ernte müssen die Menschen noch selbst Hand anlegen. Der Einsatz von Maschinen ist bei gleichzeitigem Erhalt der Natur wirtschaftlich nicht sinnvoll. Häufig wird der Kaffee unter freiem Himmel getrocknet und besonders schonend geröstet. So behält der Kaffa Wildkaffee seine Aromenvielfalt bei gleichzeitig geringem Säureanteil.
Um die natürlichen Aromen zu betonen, eignet sich der klassische Kaffa besonders für eine mittlere, nicht zu dunkle Röstung und eine handgefilterte Extraktion.