Koffein
Koffein gilt als Wachmacher der Nation. Es bringt den Kreislauf in Wallung, hebt die Stimmung und hilft dabei, Phasen von Müdigkeit und Leistungstiefs zu überwinden. Doch nicht nur im Kaffee ist Koffein enthalten, sondern auch in Tees, Kolanüssen, Kakao und Energydrinks. Neuesten Trends folgend, mischen die Hersteller von Shampoo oder Kosmetikartikeln ihren Produkten Koffein bei und werben mit seiner anregenden Wirkung. Über deren Wirksamkeit kann man sicher streiten, jedoch hat man schon viele exzessive Kaffeetrinker mit lichtem Haupthaar gesehen. Ob dann noch ein koffeinhaltiges Haarwaschmittel den Haarverlust aufgehalten hätte…?
Koffein wirkt hauptsächlich von innen. Im Prinzip behindert es den natürlichen und körpereigenen Schutzmechanismus, bei hoher Anstrengung irgendwann auf die Bremse zu treten. Dies würde durch den Botenstoff Adenosin geschehen, der sich im Gehirn an Adenosin-Rezeptoren bindet und diese aktiviert damit der Informationsfluss zwischen den Nervenzellen verlangsamt wird. Koffein hat eine ähnliche Struktur wie Adenosin und besetzt diese Rezeptoren ohne sie zu aktivieren. In der Folge bleibt das Signal zum entschleunigen aus und der Körper arbeitet weiter auf voller Leistung. Daraus kann man Schlaflosigkeit, Nervosität und Unruhegefühl ableiten.
Nimmt man regelmäßig Koffein zu sich, stellt sich eine gewisse Toleranz gegenüber seiner Wirkung ein, denn der Körper reagiert mit der Bildung weiterer freier Rezeptoren, an denen das Adenosin wieder wirken kann.
Eine Toleranz bzw. eine Gewohnheit ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer Sucht. Ja, wenn jemand viel Kaffee trinkt und plötzlich damit aufhört, reagiert der Körper mit leichten Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit. Diese verschwinden jedoch nach eins-zwei Tagen. Von einer klassischen Sucht, die den Körper dazu zwingt, immer höhere und öftere Dosen einer bestimmten Droge zu sich zu nehmen, kann man jedoch nicht sprechen.
Trotzdem empfehlen auch wir einen verantwortungsbewussten Umgang mit Koffein (egal ob aus dem Kaffee oder der Schokolade), gerade in der Schwangerschaft, bei Kindern oder bei Menschen, die darauf sehr sensibel reagieren.