Das Cupista Lexikon
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Maragogype

Die Maragogype ist eine nach der brasilianischen Hafenstadt Maragojipe benannte Kaffeesorte. Sie trat dort um 1876 erstmalig in Erscheinung und entstammt entweder einer natürlichen Mutation der Arabica-Bohne, die dort bereits längere Zeit angebaut wurde, oder sie ging aus einer Kreuzung der Arabica-Pflanze mit der Liberica-Pflanze hervor. Der Grund für derartige Kreuzungsbemühungen könnte in einer beabsichtigten Ertragssteigerung liegen. Die Liberica-Pflanze ist besonders robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Außerdem verträgt sie Schwankungen in den Umweltbedingungen etwas besser. Gut möglich, dass man versuchte, diese Eigenschaften auf die Arabica-Pflanze zu übertragen.

Die Maragogype-Bohne unterscheidet sich von anderen Arabica-Bohnen in erster Linie durch ihre Größe. Weil sie im Schnitt 30 - 40 % größer ist, erhielt sie den Beinamen Elefantenbohne. Im gerösteten Zustand kann sie eine Größe von bis zu 24 x 16 mm aufweisen. Dennoch, die imposante Größe ist kein Maßstab für einen gesteigerten Ertrag. Dieser liegt nämlich weit unter dem einer reinen Arabica. Die Toleranz gegenüber Umwelteinflüssen reicht nicht an die der Liberica heran. Demzufolge gedeiht die Maragogype ähnlich wie alle Arabica-Sorten am besten zwischen 800 - 1200 m Höhe, ohne große Temperaturschwankungen und mit ausreichend Feuchtigkeit. Heute kommt die Maragogype nicht mehr nur in Brasilien vor, sondern auch in anderen mittelamerikanischen Ländern, hauptsächlich in Nicaragua und Mexiko, wo auch deren höchste Qualität erreicht wird.

Cupista Texttrenner - Illustration Kaffeebohne

Geschmacklich gliedert sie sich in die Reihe der säurearmen und milden Sorten ein. Sie gilt als magenschonend und individuell im Aroma, was manche Menschen auf ihren möglichen Liberica-Background zurückführen.

Die Maragogype eignet sich nicht für die Turbo-Verarbeitung der industriellen Großröster. Deshalb findet man diese Sorte fast ausschließlich bei kleineren privaten Röstereien, die mit Zeit und Fingerspitzengefühl das volle Aroma aus dieser Bohne herausholen, welches sich besonders bei der zweimaligen hellen Röstung entfaltet. Der Maragogype-Kaffee empfiehlt sich eher zum Filtern als für den Espresso.

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