

Stinkerbohne
Stinkerbohnen stammen entweder aus überreifen Kaffeekirschen oder gehen aus einer fehlerhaften Aufbereitung hervor. Sie entstehen, wenn Kaffeebohnen im Fermentationstank vergessen, zu lange dem gängigen Gärprozess ausgesetzt und dadurch überfermentiert und ungenießbar wurden. Gelangen diese Bohnen nach einiger Zeit doch noch in die Weiterverarbeitung, können sie einigen Schaden anrichten. Werden sie nicht erkannt, verdirbt eine einzige einen ganzen Kaffeesack oder findet im schlimmsten Fall sogar ihren Weg in den Handel. Als Endverbraucher bemerkt man den Defekt erst, wenn man die frische Packung öffnet und einem statt des erwarteten Röstaromas ein muffig, fauler Geruch entgegenströmt.
Stinkerbohnen zu erkennen, ist nicht so einfach. Im Rohkaffee weisen sie eine gelblich-grünliche Färbung auf. Ihren furchtbaren Geruch nach faulen Eiern entwickeln sie erst, wenn die aufgebrochen oder gemahlen werden. Auch wenn die meisten Kaffeebohnen mehrere Qualitätskontrollen durchlaufen, kann es nicht ausgeschlossen werden, dass einmal ein Stinker übersehen wird. Um die Wahrscheinlichkeit so gering wie möglich zu halten, werden noch vor dem Export Stichproben aus verschiedenen Kaffeechargen genommen, geröstet und verkostet. Dieser Vorgang wird Cupping genannt und stellt sicher, dass kein Stinker übersehen wurde.
Ist eine Stinkerbohne erst einmal durch die Röstung und beim Mahlprozess angekommen, hat sie bereits den gesamten Kaffee verdorben. Sollte man einmal eine Packung mit einer Stinkerbohne erwischen, bleibt einem nur der Mülleimer. Betroffenen Kaffee sollte man nicht mehr zubereiten. Hat man bereits eine Portion aufgebrüht, muss man die Kaffeemaschine gründlich reinigen. So verhindert man, dass auch die folgenden Kaffees ungenießbar werden.
In der Regel sind Stinkerbohnen selten. Insbesondere wenn Du Deine Kaffees beim Röster Deines Vertrauens kauft, kannst Du eigentlich sein, dass mit Deinem Kaffee alles in Ordnung ist. Durch das manuelle Handling kleiner Mengen fällt eine verdorbene Charge schnell auf.