Varietäten und Kultivare
Als Varietäten werden verschiedene Unterarten von Kaffeepflanzen bezeichnet, die durch natürliche Mutation und Auslese entstanden sind. Sie weisen weiterhin die Eigenschaften ihres Ursprungs auf, unterscheiden sich jedoch bei bestimmten Details.
Kultivare sind hingegen Unterarten, die durch gartenbauliche und landwirtschaftliche Techniken künstlich erzeugt wurden und normalerweise nicht auf natürliche Art und Weise vorkommen.
Es gibt sowohl bei den wilden als auch bei den kultivierten Sorten eine große Vielfalt. Einige zeichnen sich durch eine besondere Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen aus, anderen sind aufgrund ihres hohen Ertrages besonders im kommerziellen Kaffeeanbau wichtig. Diese Eigenschaften machen sich Wissenschaftler zunutze, um Unterarten miteinander zu kreuzen um neue neue Sorten zu entwickeln.
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden fast alle Kaffees aus Arabica-Bohnen produziert. Mit der schnellen Verbreitung des Kaffeerosts, der große Teile der Ernten vernichtete, begannen die Ländern und Farmer mit alternativen Sorten zu experimentieren. So stieg man beispielsweise in Indonesien auf die Robusta-Sorte um. Sie wies eine Resistenz gegenüber dem Kaffeerost auf, war jedoch qualitativ sehr minderwertig. Nachfolgende Züchtungsprogramme bildeten aber die Grundlage für eine häufigere Kultivierung der Robusta in Asien und Teilen von Afrika, sodass ihr Marktanteil heute bei zirka 30 % liegt. Auch bei der Arabica-Linie wurden Zuchtprogramme aufgelegt, deren Hauptziele darin bestanden, eine Resistenz gegenüber Kaffeerost zu entwickeln sowie eine höhere Fruchtausbeute und eine bessere Bohnenqualität zu erreichen.
Da die Arabica-Bohne mit über 65% einen überwältigenden Marktanteil hat, sind auch ihre Varietäten bekannter als die der Robusta. Dazu zählen unter anderem Blue Mountain, Bourbon, Caturra, Ethiopian Yirgacheffe, Gesha, Maragogype, Catuai, Icatú, Tipica und Java.