Das Cupista Lexikon
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American Roast

Wenn man an Kaffee denkt, kommen einem oft starke, dunkle Aromen in den Sinn – der Espresso aus Italien, der French Roast mit seinen rauchigen Nuancen oder der kräftige, fast ölige Dark Roast. Doch der American Roast zeigt, dass es auch anders geht: heller, milder und subtiler. Was macht diesen Röstgrad so besonders, und warum erfreut er sich vor allem jenseits des Atlantiks großer Beliebtheit?

Was ist ein American Roast?

Der American Roast gehört zu den helleren Röstgraden. Die Bohnen werden nur so lange geröstet, bis sie den sogenannten First Crack erreichen. Dabei handelt es sich um ein hörbares Knacken, das auftritt, wenn die Bohne ihre erste Expansion durch den Röstprozess erfährt. Der Röstvorgang wird kurz danach beendet, bevor die Bohnen tiefer karamellisieren oder sich Röstaromen stark entwickeln.

Das Ergebnis: Eine Tasse Kaffee mit leichten, klaren Geschmacksnoten. Hier stehen die fruchtigen und floralen Nuancen im Vordergrund, während die Bitterkeit und die Schwere, die bei dunkleren Röstungen typisch sind, kaum spürbar sind. Der American Roast wird oft als "sauber" und "lebendig" beschrieben – perfekt für alle, die das ursprüngliche Aroma der Kaffeebohne entdecken möchten.

Cupista Texttrenner - Illustration Kaffeebohne

Warum ist der American Roast in den USA so beliebt?

Die Vorliebe für hellere Röstungen in den Vereinigten Staaten hat historische Wurzeln. Bereits im 19. Jahrhundert wurde Kaffee in den USA in großer Menge konsumiert, doch die Rösttechnik war noch rudimentär. Man röstete eher leicht, um die Bohnen möglichst schnell und energiesparend zuzubereiten.

In der modernen Kaffeekultur spiegelt der American Roast die Lust auf Vielfalt wider. Die USA sind ein Schmelztiegel für Specialty Coffee und legen viel Wert auf die Herkunft und Qualität der Bohnen. Helle Röstungen wie der American Roast ermöglichen es, die regionalen Charakteristika der Bohne – ob sie nun aus Äthiopien, Kolumbien oder Guatemala stammt – in ihrer reinsten Form zu schmecken.
Worin liegt der Unterschied zu anderen Röstgraden?

Im Vergleich zu anderen Röstungen hat der American Roast:

Mehr Säure: Die Säuren, die in der Bohne während des Wachstums entstehen, bleiben weitgehend erhalten. Dadurch entsteht ein frisches, fruchtiges Geschmackserlebnis.
Weniger Bitterkeit: Dunkle Röstungen brechen Säuren ab und entwickeln Bitterstoffe, während beim American Roast diese Transformation kaum stattfindet.
Einen leichteren Körper: Der Kaffee wirkt weniger schwer oder "satt", was ihn angenehm leicht und erfrischend macht.


Wie trinkt man einen American Roast?

Der American Roast eignet sich besonders gut für Filterkaffee, da diese Brühmethode die zarten Nuancen der Bohnen optimal hervorhebt. Für Liebhaber heller Röstungen ist er auch als Pour Over oder AeroPress ein Genuss. Wer Milchkaffee mag, könnte den American Roast etwas zu säurebetont finden – aber auch hier liegt der Reiz in der Vielfalt des Geschmacks.

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