Café
Als Café bezeichnet der Franzose seinen Kaffee. Im deutschsprachigen Raum wird damit auch der Gastronomiebetrieb bezeichnet, in dem hauptsächlich Kaffee angeboten wird. Bis heute ist auch der Begriff Kaffeehaus gebräuchlich. Café´s haben eine sehr lange Tradition. Die ersten Kaffeehäuser entstanden bereits vor dem Jahr 1500 im arabischen Raum. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts verbreitete sich die Kaffeekultur auch im westlichen Europa, zuerst in Italien und England. Kurze Zeit später eröffneten auch in Bremen, Hamburg, Leipzig und Wien die ersten Kaffeehäuser.
Die Café´s entwickelten sich schnell zu gesellschaftliches Knotenpunkten. Hier trafen sich die Kaufleute einer Stadt und schlossen miteinander Geschäfte ab. Sie wurden zu Treffpunkten für allerlei Freizeitaktivitäten, die sich zum Teil auch erst aus dieser Café-Szene entwickelten. Die Möglichkeit Zeitung zu lesen, an einem neutralen Ort öffentlich zu diskutieren und Gedanken auszutauschen trug zur Aufklärung der Bevölkerung bei und führte zu einer regelrechten Lese- und Briefkultur. Die Kaffeehausbetreiber boten den Gästen allerlei kostenfreies “Entertainment” und ließen die Menschen durch Kleinkünstler, Akrobaten, Musiker und kleine Varietés unterhalten.
Heute haben Café´s diese Bedeutung nicht mehr. Obgleich man sich hier nach wie vor in netter Umgebung an kleinen Tischen zum Gedankenaustausch mit anderen Menschen trifft, ist ein Café eine gastronomische Einrichtung wie viele andere auch. Das reine Kaffeehaus gibt es nur noch vereinzelt. Meist wird das Angebot um Backwaren, Torten oder regionale Speisen erweitert. So kommt je nach Einrichtung und Publikum auch schnell eine Bistro-, Bar- oder Lounge-Atmosphäre auf. In Frankreich und Italien hat sich die Tradition vielerorts bewahrt und man kann bis heute in typischen kleinen Straßencafé´s sitzen und nach alter Manier einen guten Kaffee genießen.