Coffee-to-go
Der “Kaffee zum Mitnehmen”, wie der Coffee-to-go sinngemäß übersetzt werden müsste ist eine Erfindung (wie sollte es anders sein) der Amerikaner. Überall sieht man heutzutage Menschen, die mit ihren Getränken in der Hand durch die Straßen laufen.
Getränke für unterwegs gibt es schon einige Jahrzehnte. In der Zeit um den 2. Weltkrieg begann die Imbisskette 7-Eleven damit, heiße Getränke für unterwegs anzubieten. Diese wurden, ganz im Stile der Zeit und ohne nennenswert auf die Umwelt zu achten, in Styropor- oder Kunststoffbehältern verkauft. Die Kaffeekette Starbucks erweiterte den Becher in den 1960er Jahren um einen Deckel und reagierte damit auf die vermehrten Beschwerden der Kunden, die im Auto und in öffentlichen Verkehrsmitteln ihren Kaffee nicht ohne zu “schwappern” genießen konnten. Desweiteren dient der Deckel, der immer auch das Volumen des Bechers nach oben hin erweitert, als Raum für den Milchschaum. Im Laufe der 1980er Jahre stellte man nach und nach auf Pappbecher um, die zwar heutzutage offiziell meist recycelbar sind, jedoch immer noch eine enorme Umweltbelastung darstellen.
Im Zuge der Globalisierung gelangte die to-go-Mentalität auch nach Europa. In den 1990er Jahren nahmen viele deutsche Kaffeeketten den Trend auf und begannen damit, zuerst den eigenen Filterkaffee, später auch eigene Kaffeekreationen in Bechern zum mitnehmen anzubieten. Inzwischen erhält man an jeder Tankstelle oder bei jedem Bäcker Heißgetränke für unterwegs. Von einer Kaffeekultur kann man an dieser Stelle jedoch nicht mehr sprechen. Es ist im allgemeinen sehr schade, dass der schnelle Kaffee einem ruhigen Genuss in einem Café oder Kaffeehaus den Rang abgelaufen hat.
Richtig gute Kaffeehäuser setzen auf Kundenbindung und Umweltbewusstsein. Sie bieten ihren Kunden wiederverwendbare to-go-Becher aus Keramik oder Porzellan an und belohnen deren Nutzung mit einem kleinen Rabatt bei jeder Füllung.